Langstreckenwanderung Traditionswanderung 100-km-Wanderung NON-STOP 111

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Bitte hin und wieder einmal hereinschauen – ich schreibe weiter an der Chronik.
Wolfgang Pagel

Im Jahre 1977 veranstaltete Dieter Schaknies aus der Sektion Wandern, Bergsteigen und Orientierungslauf der BSG Rotation Berlin-Mitte (heute: Wandersportverein Rotation Berlin e.V.) die erste öffentliche 100-km-Wanderung in der DDR. Unter dem programmatischen Namen Sonnenwendwandern 100 Jg. 1 ging es von Strausberg nach Wandlitz.

Als sich Dieter Schaknies dann entschied, keinen weiteren Jahrgang dieser geführten 100-km-Wanderung durchzuführen, brüteten Lothar Heck und Wolfgang Pagel in den Pausen eines Wanderleiterlehrgangs einen Ersatz aus für die Zeit der (fast) weißen Nächte des Jahres: NON-STOP 111. Die Dresdner Sonnenwendtour gab es ja zu dieser Zeit noch nicht.

Zunächst für vier Jahrgänge ausgelegt, sollte den Hauptrichtungen der Windrose folgend von einem größeren Ort im Norden, Osten, Süden, Westen auf Berlin zu bis in den Berliner S-Bahn-Bereich gewandert werden, 111 km nonstop in einem Zeitlimit von 24 Stunden.

Zum Auftakt ging es am 24./25. Juni 1978 von Prenzlau nach Bernau. Nicht ganz geschafft wurde das Zeitlimit von 24 Stunden. Minutiös vorbereitet von Lothar und Wolfgang – manches Teilstück war dreimal vorgewandert – musste dennoch improvisiert werden: Weil eine herrschaftliche Jagd im Forst Grumsin angesagt war und wir die Tour brav und ordentlich angemeldet hatten, verordnete uns das Ministerium für Staatssicherheit sehr kurzfristig zwischen Angermünde und Eberswalde eine gänzlich andere Route ... (wird weitergeschrieben)

Frankfurt (Oder), Cottbus und Burg waren die Startorte der nächsten drei Jahre. Als wir nach den ersten vier Jahrgängen noch nicht genug hatten, mussten auch noch die vier Nebenhimmelsrichtungen uns Stoff für neue Routen geben. Weitere Mitstreiter fanden sich, W. R. Distler und Peter G. Nischke sind vor allem zu nennen. Es gab Verlängerungen und Vorspann-Strecken „Präludium 11+...“; bis zu 11+11+11+11+111 km gab es noch Teilnehmer, dann schrumpfte die Strecke wieder auf das (von mir immer favorisierte) Standardmaß von 111 km. ...

Es schrumpfte auch der Mitarbeiterstab, irgendwann war ich dann „der letzte der Mohikaner“. Und trotz eines eingeschobenen Kringels am Rande Berlins, der in die traditionsreiche Benno-Wanderung einmündete, schien alles auf ein erneutes Bewandern der Windrosenstrahlen hinauszulaufen.

Da ging die Grenze auf und damit kam die Möglichkeit, nun auch den Westen missionarisch mit den Segnungen der NON-STOP 111 zu beglücken. Eine neue Idee bot Stoff für weitere Jahrgänge: Im Norden beginnend, jeweils von einem Ort im „Beitrittsgebiet zur 111“ startend, über die einstige deutschdeutsche Grenze zu einem Ort im Osten. „Marzipan und Pappmaché“, die „Anschlußwanderung Nr.1“ von Lübeck nach Ludwigslust war 1990 der Anfang dieser neuen Serie. Über „Von Wolfs- nach Magdeburg“, „Mit Wanderhexen über'n Brocken“ und „Wagners Spitzen“ (Bayreuth–Plauen) bis zum Weg zwischen Nachtberg und Morgenröthe hefteten wir, zweimal von Nord nach Süd vordringend, mit unseren 111 km langen Klammern Ost und West zusammen. Der Jubiläumsjahrgang 25 führte noch einmal zu den Wurzeln zurück: Von Prenzlau nach Bernau wanderten wir 2002. Und damit sollte eigentlich Schluss gewesen sein ...

Doch es ging weiter …
Und nun geht es zu Ende.

(Ergänzungen und Berichtigungen bitte an mich!)

Wolfgang Pagel